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Thing Frankfurt/multi.trudi Infobrief Nr. 21

 

Lebensmittelvergiftung

Vom %04. %03. %1998
Stefan Beck
Liebe Freunde,
dass meine Aufforderung zur Lebensmittelvergiftung letzten Samstag im multi.trudi derartigen Zuspruch erfahren wuerde, haette ich selbst nicht gedacht. Lags vielleicht an meiner anerzogenen Zurueckhaltung gegenueber jeglicher Verschwendung, als Relikt meiner 60s Erziehung, die noch in Gestalt meiner Eltern die Notzeiten des Krieges und die Entbehrungserfahrungen einer "Aufbaugeneration" verarbeiten musste, jedenfalls kann ich nicht ganz glauben, dass nur der Spassaspekt im Vordergrund gestanden haette. Eher meine ich, so etwas wie Hass verspuert zu haben, mit der verschiedene Personen sich daran machten "unschuldige" Senf-Tuben von Thomy mit Nitroverduennung zu praeparieren. Zugegeben, der Hersteller Nestlé hat nicht den allerbesten Ruf und ist abgesehen von den allweilen Erpressungen seiner Produkte durch die forcierte Unterstuetzung von Gentechnik ins Gerede gekommen.
Gemeinhin sind Lebensmittel zu einem Feld mutiert, auf dem Glaubenskriege ausgefochten werden. Man muss dazu nur mal auf das Thema Bio-Produkte zu sprechen kommen, wobei ich mich nicht darueber auslassen moechte, ob sie nun besser schmecken oder nicht. Das ist mithin noch empirisch. Aber, ob sie nun gesuender sind, reicht schon in den Bereich der Ideologie. Ich nehme da mal so ein Etikett wie "streng kontrollierter biologischer Anbau". Fuer mich klingt das schon fast nach Polizei und Ueberwachungsstaat. Das arme Gemuese, moechte ich da schon heulen, wie solls denn bei all dieser Kontrolle noch vernuenftig wachsen? Oder muss ich da eher an meine Kindheit denken, die ebenfalls "streng kontrolliert" verlief, zu meinem Besten selbstverstaendlich. Ja, warum nicht mal "unkontrolliert biologischer Anbau"? Muss es denn wirklich so sein, dass nur das kontrollierte und ueberwachte auch wirklich GUT ist? Was fuer eine aengstliche Welt, die sich da auftut. Mag ja sein, dass, wer ueberwachtes Gemuese isst, nicht auch selbst ueberwacht werden will - ich fasse es hier als Heideggersches Existenzial: ueberwacht-werden ist eigentlich als ueberwacht-werden-wollen zu verstehn -, aber ich moechte weder selbst ueberwachen oder ueberwacht-werden, noch andere in diesen Bestrebungen unterstuetzen. Esst keine Bio-Produkte! (...beinah ein Widerspruch)
--
In diesem Zusammenhang moechte auf gewisse unschoene Tendenzen in der Party-Berichterstattung zu sprechen kommen. Hier in FFm gibt es einige Leute, die sich bemuehn etwas auf die Beine zu stellen und bei den Verhaeltnissen genoetigt sind, abseits von den legalen Wegen zu operieren. Wenn nun darueber geschrieben wird, so sollte es doch klar sein, dass in solchen Faellen mit der gebotenen Zurueckhaltung vorgegangen wird, um lobenswerte Initiativen nicht der Willkuer der Behoerden auszuliefern. Niemand hat etwas gegen engagierte und auch kritische Presse, aber wenn das dahin ausartet, dass Namen und Begriffe fallen, dann geht das eindeutig zu weit und ruft nach Gegenmassnahmen. Im naementlichen Fall liegt mir das (vollkommen idiotische) Blatt >Kick'n Roll<, Amtsblatt der hiesigen Rock-Szene, vor, in dem Felicia Herrschaft, die sich vielleicht was zu Gute haelt zur Szene zu gehoeren, etwa die Betreiber von >SpacePlace< namentlich nennt und Flyer abdrucken laesst, auf den die Adresse zu erkennen ist. Derartige Gedankenlosigkeit gehoert eigentlich von Ordnungsamt verboten; das waere sein einziger und letzter Zweck.





1) Multi.trudi
2) Clubs & Parties
3) Galerien
4) sonstiges






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multi.trudi
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Franziusstr. 20 - http://www.thing.de/multitrudi


Samstag, den 7.3.98, 21:00
>Meet Mister M<

Warum nicht mal ein Firma erpressen, denken viele und rufen bei Aldi, Nestle oder Schwartau an.
Bei multi.trudi koennt Ihr nicht anrufen, denn multi.trudi hat kein Telefon. Wer aber es aber so weit kommen lassen moechte, dass multi.trudi zu erpressen lohnend wird, der sei jetzt auf die bevorstehende Aktienemmission der multi.trudi AG verwiesen. Zwecks Beteiligung am Geschaeftserfolg von multi.trudi werden zur Kunstmesse 100 Aktien zum Werte von DM 50 ausgegeben, die u.a. der Erweiterung der Geschaeftstaetigkeit von multi.trudi als allgemeines Veranstaltungsunternehmen dienen sollen.
Die Aktie wurde von der Frankfurter Kuenstlerin Sabine Zimmermann entworfen.
Wer bis zum 21.3.98 Aktien bestellt, erhaelt einen Rabatt von 10%.



--

Augst & Beck "Sprech-Einsatz" (12" Vinyl),
der akustische Kommentar zur Nachttanzdemo vom 6. Juni 1997;
bei folgenden Laeden in Frankfurt erhaeltlich:

# Pro Vinyl
# Deliruim
# Freebase
Ca. 15 DM
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Clubs & Parties
===============

Mi., 4.3.98



- G7, Am Hauptgueterbahnhof 7, 22:00
........................

- Funkadelic, Broennerstr.11, 22:00
jeden Mittwoch: >Fun Club< HipHop & Soul mit DJ B-Fun




Fr., 6.3.98

- spaceplace, Gutleutstr. 294, 22:00
>Codebreaker II<
leckerbeatmekka - viusals - n - beats
DJamesDeanBrown - magneticparticles
Zip - minimal house - (perlon)
special - androbex



- Labor, Rossdorfer Str. 39, FFM-Bornheim
Da ist mir zu Ohren gekommen, dass es einen neuen Laden gibt....
Immer Freitags......


- Hanuer Landstr.99 (genau hinter dem Ostklub), 23:00
>Das Irrenhaus & Die Badeanstalt<
Eröeffnungsschlacht mit AL-X & Dr. No"d"aeny




Sa., 7.3.98

- multi.trudi, Franziusstr. 20, 21:00
>Meet Mister M<


- Hanuer Landstr.99 (genau hinter dem Ostklub), 23:00
>Das Irrenhaus & Die Badeanstalt<
Kappentanz mit M.E.G.A. (Kesselhaus) & Men from O.R.G.E.L




So., 8.3.98

- Fahrradhalle, Luisenstr.51, Offenbach, 19:00
>emesis< dj der kraft, bar, lights


- Parkhausbar, Junghofstr. 14, 22:00
Elektrothek, Filiz & Andrea W.




Di., 10.3.98

- G7, Am Hauptgueterbahnhof 7, 22:00
..................
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Galerien
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Phantombureau, Junghofstr. 14
Haben ihr Engagement in der Junghofstr. beendet und sind auf der Suche nach neuen Raeumen.
http://www.deutschland.de/aka/milo

Voges+Deisen, Weberstr. 23, 60318 Ffm
Niels Bonde


Galerie Brigitte Trotha (-wunderbarer Name-), Feldbergstr.1, FFM
Wolfgang Spaniers, Konzeptkunst


Postmuseum, Museumsufer, Di-So.,9-17:00
Joseph Beuys, Postkarten.
Hier sieht man die echten Klassiker, wie >Demokratie ist lustig<, >Ich denke sowieso mit dem Knie<, >Staatlich ruinierte Kunstakademie Duesseldorf< oder >Wer nicht denken will, fliegt raus<



Out of area:

+ attitudes, 5 rosemont, genf
Tel. 022-700 34 21, Fax 022-700 34 29
Jochem Hendricks "calendrier d'art pour un mois"
7.3.-18.4.98

+ Galerie Ute Parduhn, Kaiserwerther Markt 6a, 40489 Duesseldorf
Tel. 0211-40 06 55, Fax 406 70
http://www.artnet.com/uparduhn.html
Via Lewandowsky "Vom Kindlein mit dem Loch im Kopf und der Saege"
Zeichnungen und Objekte
6.3.-17.4.98

+ Robert Miller Gallery, 41 East 57, New York, NY
Tel. 212-980 54 54, Fax 212-935 33 50
Craig Kalpakjian Recent Work

C.K. habe ich 1994 ueber The Thing kennengelernt. Er macht Computersimulationen und -animationen von unpersoenlichen Durchgangsraeumen, Lobbies, Entrees, Flure und Gaenge von Behoerden und Firmen. In der beinahe klinischen Genauigkeit ihrer Abbildung spiegeln sie die schweigende Repraesentation der Macht der Institutionen. Mag auch ihre Re-creation am Computer ihrer vorgaengigen CAD-haftigkeit entgegenkommen und sie damit in ihrem So-sein rechtfertigen und ueberhoehen, in der Wahl des Bildausschnittes und der Kamerafahrten, die oftmals in in Endloos-Loops geschnitten sind, unterlaeuft C.K. diese Tendenz und bewahrt in der Tristesse unscheinbarer Winkel und Ecken das zuletzt Menschliche, obwohl Menschen auf den Bildern nicht vonnoeten sind.
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Sonstiges
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+ Freitag, 7.3.98, Café Wacker, Oeder Weg, 16:30
>das seminar<

Zur Erinnerung: >das seminar< bietet die Gelegenheit sich ueber die Bedingtheiten des hiesigen Kulturlebens zu bereden. Niemand muss etwas besonders Kluges oder Gescheites von sich geben, es reicht, einfach zu berichten oder nur zuzuhoeren. Einmal im Monat auch auf RadioX.




Denkt doppelt nach
Euer
Stefan










 

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