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n0name@gmx.de: |<----- Breite: 72 Zeichen - Fixer Zeichensatz: Courier New, 10 ------>| :-! n0name nachrichten #154 Sa., 18.02.2012 11:42 CET `. ... ,....MFWJFMjWdmMWMHhmJ.. ..ddQMmMX#d#gMeMWMNMdMNMMMH&WMN, .WkTMmNMNM#NMNMMN#MMMMNMMMMMdNMMMNkN. 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Finanzmousse Argumente (thesig) aus dem Aermel gegen die Finanzismus-These 5. ACTA Akt Mit Kommentaren 6. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 49 ASCII: "Die Neue Sozialdemokratie" von X X empfiehlt JavE www.jave.de 40 KB, ca. 14 DIN A4-Seiten ------------------------------------------------------------------------ 1. ULtrakurzscgeichte sagte immer, amn soll bei einem Abschied bis zum Schluss warten, diejenige derjenige koenne sich ja im letzen Aufgenb lick nocheinm alumdrhen. ------------------------------------------------------------------------ 2. Sekundenschlaf mit Rotweinglas Nochmals korrigierte Fassung Im Sekundenschlaf, in ihm/mit ihm, kommen zwei Momente zusammen: Das unuebergehbare Beduerfnis nach Schlaf und seine Folgen in einer Umgebung, die fuer diese Art Schlaf meistens aeusserst unguenstig ist, wobei der Sekundeschlaf eben dadurch charakterisiert ist, dass das Schlafbeduerfnis uebergangen wird. Der Schlaf als Rueckzug aus dem Realen und das Reale, welches oft mit "Erwachen" oder einem wachen Zustand gleichgesetzt wird, prallen hier jedoch relativ unvermittelt in einer Katastrophe aufeinander. Natuerlich folgen hier die Folgen zeitlich dem Schlaf, wenn man weiter an Ursache und Wirkung glauben moechte. Zuerst schlaeft man ein und dann geschieht etwas, das im Wachzustand vermieden werden wuerde - ein Auto kommt von der Fahrbahn ab, ein Schraubendreher faellt zu Boden, ein Glas kippt um. Aber nicht der zeitliche Moment interessiert hier nur, sondern das Moment, sozusagen der gedankliche Punkt, an dem (hier sind es ja zwei gedankliche Punkte) etwas ablesbar wird. Naemlich wie sich Denken zur Wirklichkeit verhalten mag. Das Moment, an dem man ablesen kann, wie etwas zu etwas anderem kommt, also wie etwas sich auf etwas anderes hinbewegt, wie etwas schliesslich zustandekommt und wie man es interpretiert. Dem Schlaf einer oder zweier Sekunden folgt also etwas. Interessant hierbei ist die die Erkenntnis die dem folgt, was passiert ist, also DASS etwas unvorhersehbares erfolgt ist. Denn es geschieht ja IM Schlaf der Sekunde. Etwas irreversibles, dessen Ergebnis dann erst nach dem Schlaf eklatant sichtbar wird. Nach der Wirklichkeit die Erkenntnis ueber das Unvorhergesehene. Insbesondere der Sekundenschlaf mit Rotweinglas zeigt hier ein besonderes Moment, da die Folgen auch optisch besonders gut sichtbar sind. Émile Durkheims Strukturalismus, also die Vorstellung, dass da etwas gesellschaftliches ist, das alle (mit Betonung auf "alle") Individuen bestimme, wird gerade durch diesen Sekundenschlaf mit einem Glas Rotwein kritisch betrachtbar. Denn wenn etwas allem was geschieht vorgelagert und auch nachgelagert ist, etwas uebergeordnetes und auch noch unveraenderliches, wonach man sich normativ richte, etwas, das immer schon da ist, was ist dann noch an diesem Allgemeinen ablesbar? Nur, dass man sich richtet, weil die Ursachen in diesem Regelwerk aufgehoben sind. Im kurzen unbewussten Zustand des Schlafs eines Augenblicks aber richten sich viele Dinge nach dem Schlaf. Zum Beispiel ein Glas, das aus der Hand faellt, die Fluessigkeit im Glas usw. Durkheim sagt ja, dass es eine Allgemeinheit gaebe, deren Regeln fuer alle gelten wuerden. Etwas, das man erkannt oder anerkannt habe, bevor etwas geschieht. Doch ist hier der Wein die Struktur, nach der sich die Folgen fuer alle Menschen gleichermassen richten, oder ist es der Schlaf? Oder ist es vielmehr die unweigerliche Determinante des Schlafbeduerfnisses nach einer 12stuendigen Nachtschicht, welche zu Folgen fuehrt, die dem schon garnicht nachts arbeitenden Geldsack in ihrer Weise voellig unbekannt sein duerften? Man koennte einwenden, auch dem Buerger drohe nach einer langen Nacht eventuell ein Sekundenschlaf. Aber, und hier liegt der Unterschied zum hyper-verallgemeinernden Begriff der alles auf gleiche Weise determinierenden Struktur, es besteht ein Unterschied zwischen der durchzechten Nacht des furzenden Bourgeois, die den Biorhythmus freiwillig aus dem Takt bringt und einer harten Arbeit von 20 Uhr abends bis 8 Uhr morgens fuer denselbigen, die den Biorhythmus unfreiwillig aus dem Takt bringt. Beide stellen nach Durkheim einen "fait sociaux dar, soziale Tatsachen, die aber - man ahnt es schon - jeweils gaenzliche andere Ursachen haben, die eben nicht allgemein sind. Und das "lien social", das soziale Band, das laut der Soziologie uns alle einige (oder einigen soll), ist an dieser Stelle ohnehin ein rissiges Gaengelband zwischen dem fuer den gearbeitet wird (wobei nicht mal jeder, fuer den man arbeitet, einen furzenden Bourgeois abgeben muss) und dem, der arbeitet. Der Sekundenschlaf nach der Nachtschicht wird sowieso einen anderen, billigeren Rotwein verschuetten. Das Soziale laesst sich also eben nicht nur aus dem Sozialen erklaeren (Durkheim), so als waere dieses schon immer strukturell unveraendert dagewesen. Das Milieu, in dem der Wein verschuettet wird, weil das Glas im Sekundenschlaf umkippt, offenbart darum auch nicht annaehernd, warum es genau so hier geschah. Es beschreibt nur wie es wo geschieht. Auch wenn Durkheim wohl selber die sogenannten "Residuen" einer Soziologie, also diese allen Teilnehmern des Sozialen immer zugrundeliegenden aber versteckten Kategorien, selbst als ungenuegend ansah, war dies doch vielleicht fuer ihn nur ein methodisches Problem. Denn er spricht bei einem speziellen grossen Bruder des Schlafes auch kalt davon, dass es keinen Unterschied mache, ob z.B. Selbstmord "einen Zustand sui generis der Kollektivseele darstellt [...] oder [...] nur die Summe von Individualzustaenden" sei. Fest stehe jedenfalls, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen eben mehr Selbstmoerder als andere hervorbringen. Wenn eine Gruppe im Sekundenschlaf mehr Rotweinglaeser verschuettet als andere, ist das sicher "signifikant", aber sicher kein bloszer Individualzustand. Denn warum diese Gruppe dem Sekundenschlaf anheimfaellt, ist mit seiner einfachen statistischen Tatsache nicht erklaert. Zumal die Folgen fuer die eine Gruppe sicherlich andere sind, als fuer die andere so neutral genannte Gruppe. Nur weil in beiden Leute mit einem Rotweinglas in der Hand feiern und dabei einschlafen, kann man von diesem Fakt nicht auf die sozialen Ursachen dieser sozialen Tatsachen schliessen. Die generelle Tendenz zum Sekundenschlaf mit einem Rotweinglas in der Hand gibt es jedenfalls nicht. Anonymus ------------------------------------------------------------------------ 3. 3dos NEU deBts Sounds und Gespraech mit Guenther Sandleben zur Wirtschaftskrise im Dezember 2011 Schulden sind ein irgendwie sehr "beliebtes" Thema. Aber was steht hinter den nun explodierten Staatschulden? Was ging auf der oekonomischen Ebene der Rettung der Banken voraus und wie kann eine veraenderte Sicht der Dinge die Handlungsoptionen aendern? Guenther Sandlebens Buch _Finanzmarktkrise - Mythos und Wirklichkeit_, erhaeltlich bei proletarische Texte*, bietet eine sehr gut lesbare und dennoch dezidierte Einfuehrung in die Krisenentwicklung des Kapitals jetzt. Griechenlands "Totaler Ausverkauf" und Italiens riesige Schuldenquote werden angesichts der nachvollziehbaren Mechanismen aller Phasen nach der Ueberproduktionskrise zu notwendigen Konsequenzen. Guenther Sandleben sprach ueber die Finanzmarktkrise und war zur Diskussion da. Das alles war eine Veranstaltung des top e.V. Vielen Dank an dieser Stelle an Pablo Hermann vom okk. Wie man sich wissenschaftlich und selbst-kritisch aesthetisch mit der Darstellbarkeit und der Debatte des zyklischen Terrors von Schulden und Schuldenbremse beschaeftigen kann, war ein anderer Schwerpunkt des Abends. Das Projekt 38317 hatte im letzten Jahr da einen Vorschlag gemacht: | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | F G I E J G C U r e t u a r a S a r a r p e n A n m l o a a a c a y z n t d e n o a y n B e r i t a i n Development of State Debts percentage-wise of GDP France 82,6 Germany 84,5 Italy 120,1 Eurozone 86,3 Japan 227,0* Great Britain 81,7 Canada 79,3 USA 93,6 * 2 x 113,5 dB due to technical reasons Das waere die Umsetzung der Staatsschulden-Quoten in Dezibel, also Krach (die Zahlen stammen als prognostische aus dem Jahr 2009). Siehe www.n0name.de/38317/debts Waehrend etwa bankleer mit Ihrer Installation "headfonds" fuer den Frankfurter Kunstverein im letzten Jahr ( http://bankleer.org/?p=355& ; langswitch_lang=en) nicht ueber eine boersenotierende Sichtweise hinauskommen -- es ist hier der Haendler, der mit dem Kopf durch die Decke stoeszt und zum Boden wieder herausguckt -- und es Oliver Walker mit "Bringing the Market Home" ( http://oliverwalker.org/ index.php?/projects/bringing-the-market-home/) nur gelingt, das gleiche Bild etwas zu verschieben, da er lediglich online Finanztransaktionsdaten auslesen laesst, die dann ein Alltagsobjekt penetrieren, mit dem Ergbenis, z.B. Lichter in einem Gang zu unterbrechen, kann auch Svein Flygari Johansens "Snowman" nur bebildern, was marktgaegnig erscheint. Der Schneeman, der in Abhaengigkeit zum fallenden oder steigenden Oelpreis (wenigstens) im Video schmilzt oder waechst ( http://www.panbarentz.com/projects/ exhibition-pan-barentz/sfjohansen), zeigt nur alternativ, was an jeder Tankstelle in Zahlen ausgedrueckt wird und dort real schmerzt, im Gegensatz zu Walkers kalkuliert ausgehenden Lampen. Diese Sichtbarmachungsstrategien beschraenken sich jeweils auf ein Phaenomen, einen Ausschnitt der wirtschaftlichen Krise und auch 38317's Projektversuch "deBts" kann nur dort schneller oder lauter werden, wo diese sehr einfache "Datenvisualisierung" reagiert auf vorgegebene Mengen. Zusammenhaenge bekommen diese Ansaetze nicht in den Blick. Das ist offenbar das Defizit der synthetischen Wissenschaftskuenste, die analytisch nicht viel aufzubieten haben, was mehr als Illustration oder Perspektivenwechsel waere. Soviel hier leider nur atemlos zur Vorrede zum Gespraech mit Guenther Sandleben, das am 16.12.2011 im okk/raum29 in der Prinzenallee 29 stattfand. Der Mitschnitt wird hoffentlich bald auf 88.4 MHz per senderberlin.org fuers colaboradio von radi0.tv als Montage gesendet. Der 3dos NEU widmet sich offenen Treffen zu oekonomischer Politik und Audiovisuetc.ellem. Die einfache These ist hierbei, dass das Politische z.B. im Hoerbaren erscheint, in diesem aber nicht aufgeht. Dieser 3D Open Space war schoneinmal, 2002 parallel zur Documenta in Kassel aktiv und wird nun wiederbelebt. _________________________ * www.proletarische-plattform.org/proletarische-texte okk/raum29 http://kritische-kunst.org/de/okk-raum u.a. Guenther Sandleben www.proletarische-briefe.de Matze Schmidt ------------------------------------------------------------------------ 4. Finanzmousse Argumente (thesig) aus dem Aermel gegen die Finanzismus-These korrigiert usw. Argumente aus dem Aermel sind kein Taschenspielertrick wie er fuer den sogenannten Finanzismus als Grundlage allen Handel(n)s gesetzt wird (Casino-Kapitalismus). Sie entstehen aus angesammeltem (oft 2nd hand) Wissen und richten sich tendenzioes gegen eine sich untendenzioes gebende Verrationalisierung der derzeitigen Krise der kapitalistischen Oekonomien. Die Behauptung der Finanzismus-These ist, es gaebe eine Herrschaft des Geldes gegenueber allen anderen Bereichen des sozialen Lebens. Zivilgesellschaft und Wirtschaft und das alltaegliche Leben wuerden von einem Regime der Finanzen beherrscht. Die Konnotation mit "Nazismus" ist dabei nicht rein zufaellig. Manche Vertreter der Finanzismus-These sprechen ganz offen von einem "finanziellen Nazismus", was sofort die Folgen der Herrschaft der Deutschen militaerisch-faschistischen Kraefte aufruft, den Holocaust. Die Herrschaft der Finanzwelt ueber die uebrigen Welten und Holocaust sind also indirekt miteinander verknuepft, weil die Folgen beider vergleichbar seien. Im Finanzwelt-Holocaust Link liegt aber mehr als nur eine Assoziation, denn den Finanzismus-Thetikern geht es um eine strukturelle Verwandtschaft beider, dem Nazismus und dem Finanzismus. Aus der Diskussion um Heideggers Naehe zur Naziherrschaft ist bekannt, dass da bei Heidegger Obergattungen der reinen und der unreinen Lehre verhandelt werden. Heidegger machte (vgl. Victor Farias*) im Nazismus selbst einen Unterschied geltend: den des offiziellen aber oberflaechlich ausgerichteten Nazismus und den der, nur in seiner Tiefendimension philosophisch erfassbaren deutschen Ueberlegenheit des Denkens. Mokiert ein intellektueller Diskurs (im Sinne von discourse oder discursus, also Abhandlung und Diskussion) die fehlende Kontrolle des Finanzswesens, dann erscheint es so, als gaebe es ein reineres Wesen desselben. Und dieses waere dann eines, welches ein "Recht auf Lohn" oder "gerechten Lohn" zum Sein braechte, wenn es denn am Wesen (substantiviertes Verb) waere. Liesze man also das Wesen doch nur richtig wesen, dann wuerde alles alles gut. Dieses Wesen kann dann nichts anderes sein, als ein kontrolliertes Finanzwesen. Das Fina(n)zitum kaeme an sein Ende. Der im Finanzismus enthaltene Ismus deutet an, es handele sich um ein Zusammenhaengendes, um das begriffliche Ergebnis einer Forschung oder wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Darin wirkt das Forschungsergebnis, der Kapitalismus sei mit dem reinen Geldmarkt auf einer hoeheren Stufe angelangt. Marxisten wuerden vielleicht sagen, auf einer hoeheren Stufenleiter(sprosse) verwirklicht sich das Wesen des Kapitalismus. Marxisten wuerden aber auch sagen, ganz entgegen Heidegger, fuer den das Wesen schon alles ist, dass ein Wesen immer eine Oberflaeche zeitigt, das Phaenomenale, und dass es Aufgabe von Wissenschaft ist, von den Phaenomenen auf das Wesen, also den 'Mechanismus' dessen wovon man spricht zu schlieszen. Was ist aber das Wesen des Finanzismus? Die Behauptung der Geldherrschaft stuetzt sich auf die 'Erkenntnis' einer angeblich existierenden Geldindustrie oder einem produktiven Finanzkapital, welches die Bedingungen der fuer die Wirtschaft setze, sie bestimme und ausnutze. Die These der Herrschaft der Finanzen ueber das demokratische System, den Staat und seine Buerger hat also im Kern eine implizite These der Kontrolle und Dekontrolle: Das Finanzsystem kontrolliere die Welt und fehlende Kontrolle ueber dieses System der Finanzen, die mit Banken, der Wallstreet und Konzernen gleichgesetzt wird, wuerde diese Hegemonie des Geldes erst ermoeglichen. Die Geldindustrie und ihre Institute, die Banken und Kreditgeber, die Schuldenmacher und ihre Agenten die Banker, wuerden auf der nun erreichten hoeheren Stufe des Kapitalismus ohne jede Bindung an das materielle Gueter produzierende Gewerbe Wert schaffen. Sie wuerden also aus Geld mehr Geld machen und dann noch mehr und so weiter. "Geld heckendes Geld" nannte das der Namensgeber dieses anderen Ismus: Da soll es also etwas geben, das aus sich selbst heraus Mehrwert erschafft. Und genau diesem Phaenomenalismus sitzt der Quark, der Mus, die mousse des Finanzismus auf, dem Zins, der scheinbaren (!) Selbstverwertung des Kapitals aus sich selbst. Es ist nicht gesagt, dass dieser von Marx als "Kapitalfetisch" bezeichnete Vorgang nicht real waere. Dies aber als so woertlich "Kapitalmystifikation" also einem stetigen Vorgang der Mystifizierung der realen Verhaeltnisse, die dann wieder Thesen hervorbringt wie die eines Finanztums, das sich zur Weltherrschaft ausgeweitet habe. Im "Kapital" Band 3 geht es um die Geldware, die "unabhängig von der Reproduktion", dem Bau von Maschinen und der Herstellung von Waren, ihren Geldwert hervorbringe. Also doch kein mousse? Oder ein Brei, der sich immer weiter reproduziert? Fakt ist, dass es kein Brei ist. Unverzehrbares Geld, wer hat denn sowas schon gesehen? Das allgemeine Aequivalent nimmt naemlich dann -- ob Android oder jede von neuen Maschienenstuermern als eine solche anerkannte Maschine -- sich dann vom Geldmarkt aus, wenn diese Ware nicht verkaufbar ist und der Kredit, der das Kapital dem ludditischen Coder zur Verfuegung stellt, sich nicht mehr einstellt, also abstellt, da vom Code nichts mehr Warenwertiges zu erwarten ist. Der Mythos des G-G' mag produktiv sein und verdeckt holocaustische und damit verdreht anti-pro-semitische Finanz-Verwissenschaftung hervorrufen, der Mythos in seiner ueberbordenden (vor allem wohl ausserakademischen = halb-hobbyistischen) Produktivkraft faellt aber auch in die Falle des Fetisch, das heisst der Zuschreibung einer Sache oder eines Vorgangs. Und diese ist, das Ding macht sich selbst. Dass Kredit immer der Produktion folgt zeigte die Situation in der BRD ungefaehr 2008, als in der Hochphase der Immobilienkrise in den USA, Kredite fuers produzierende Gedingsbums ohne Probleme zu bekommen waren. Gerade die 'auslaendischen' Kapitalanleger (aus Griechenland, Spanien, China?), die sich in Berlin (in Panik) die Haeuser kaufen, folgen dem materiellen Wert, nicht umgekehrt. Und das ist nicht der Spezialfall -- Kapital, ausgepresst aus der Mehrarbeit, auch und vor allem 'wieder' in "Made in Germany" (Nena, Rammstein, Grossbritanniens "Merchandise Marks Act von 1887"), wird in der Industrie dringend benoetigt und geht dahin wo der Mehrwert lockt. Aber die Verwechslung des Profits mit dem Merhwert ist schon was. Der Profit sei ja das schlechte Ziel des Kapitals, es solle besser nur Umsatz machen. Es gibt also weder einen Finanzismus noch ein Geld machendes Geld. Schlaegt der Kredit ins Monetare um**, wie geschehen, wenn Unternehmen anderen Unternehmen und Banken anderen Banken kein Geld gegen Zins mehr leihen, weil der Wert des Mehrwerts der Ware allein zaehlt, dann wird klar, dass zum Beispiel das Haus nicht die beste, kontrollierteste, fairst entlohnteste AnLAGE bedeutet, sondern jedes materielle aus Mehrwert entstandene (deftig verkuerzt, M.S.) _die_ GrundLAGE ist fuers Anleger suchende Geldkapital. Die Finanzismus-Thesenvertreter haben die Kapitalzirkulation entdeckt, und ihrem Fetisch brennen sie Kerzen ab. Der Finanzismus kann demnach mit Rassismus verglichen werden. Er wird als Ressentiment verwissenschaftlicht in den Koepfen gebastelt zur Verteidigung der alten Ordnung die da nun ist: Entmachtet die Banken fuer neue, bessere Banken. Und die Rechner auf allen Seiten, auf den Tischen, der an den boesen Boersenkurs-Tickern sitzenden Schlipstraeger und zu die Hause mit dem neuen gruenen OS drauf kriegen wir auch noch wieder liberalisiert. Kurz noch zum "globalsisierten Algorithmus" des Geldes, den manche am Werk sehen: Wahrscheinlich ist das bereits ein Verhau, eine Schliessung und Ueber-Interptretation von Ablaeufen anhand eines ausgewachsenen Metapherngewirrs. Was bliebe aber nach einer 'Rodung' uebrig? Erwartbar eine Deutungsschneise, in der man aber den, auf einen Selbtszweck zusammengeschnurrten Geldwert, der sich in reinster Form im Finanzwesen erfuelle, nicht mehr an sich erklaeren kann. _________________________ * http://www.ca-ira.net/isf/jourfixe/jf-1999-2_friedhofsschaendung.html ** http://www.amazon.de/Geldware-Geld-Währung-Grundlagen-Problems/dp/ 3886193454 Matze Schmidt ------------------------------------------------------------------------ 5. Fuer den n0name newsletter von Ali Emas ACTA Akt In der U-Bahn musste ich drei junge Frauen fragen, die das Wort auf ihre Jacken geheftet hatten oder auf dem Mundschutz kleben hatten, "Was ist ACTA?". Eine sagte nur: "Youtube". Diese direkte und gelungene Kopplung der lokutiven und illokutiven Teile im Akt des Sprechens <in der Sprechakttheorie der Akt des Sprechens, der sprachlich immer schon etwas Aussersprachliches meint>, mit der Wirklichkeit und Adresse ihrer Auffindung zusammenfallen, bewirkte bei mir -- smart online -- schon die Perlokution, die zur Handlung ueberzeugte Taetigkeit, bei der das Ergebnis einer Sprachhandlung zeitlich mit deren Vollzug zusammenfaellt. Ich erinnerte mich nicht, hatte jeden Appell vergessen. Das Handelsabkommen, gegen das demonstriert wurde, im Februar, war aber schon in den Sekunden der Anwahl entsprechender Suchmaschinen nicht mehr aktuell und von der Regierung wortspielerisch "ad acta" gelegt, wie die elektronische Presse schrieb. Ist hier der Akt mit seiner sprachlichen Wirkung (oder umgekehrt) aber nicht ausseinandergefallen? Wenn dieses Abkommen mehr rechtliche Probleme schafft, als es zu loesen vermag fuers Kapital, also den Mittelstand schaedigt, und die Gegenwehr sich massenhaft formiert bei gleichzeitiger Aufgabe des Vorhabens, das Abkommen zu ratifizieren, ist dann "bewusst, was ACTA bedeutet" (modifiziertes Zitat von Markus Beckedahl)? Vom Verteilungsschluessel ist getippt worden und, dass ein verschaerftes Urheberrecht dem kleinen Urheber nichts braechte. Genau die piratistische Scheinselbststaendigkeit. Oder will man Diversity? Vor dem Einkaufzentrum, in billigem Gold und rotem Stein vor dem Beton, stehen die "mobilen" Wuerstchenverkaeufer in der Kaelte und das auch attackierte ACTA aendert nichts daran. Das Amt fuer Ordnung sagt: "Ein Verbot waere ein Eingriff in die Gewerbefreiheit.". Das Verbot, also der verschaerfte Schutz der Urheber dieser Idee, Wuerstchen bauchladenmaeszig auch von Rollstuhlfahrern verkaufen zu lassen, wuerde also den diversifizierten Wettbewerb stoeren. Hier fallen dann Lokution, Illokution und Perlokution wieder in eins: Die sprachliche Aussage ueber die Tatsache der Konkurrenz am Markt und das Vollziehen einer Handlung mit Hilfe einer sprachlichen Aeusserung und die Ueberzeugung durch diesen Sprach-Akt sind eins. Welches Klebeband vor dem Mund mit der Aufschrift "ACTA" aendert das? Wiedereinmal blosz die Macht der Sprache anstatt die Macht der Handlung. Diese sind trotz Sprechaktionismus trennbar. Kommentare Yelena Simc 11. Feb 2012 um 18:30 Sind Illokution und Perlokution nicht im Zusammenhang falsch wiedergegeben? Die Perlokution, schliesst sie nicht an den Sprechakt an, aber "by speech", wobei die Illokution "through speech" akiv ist? Matze Schmidt 11. Feb 2012 um 18:56 Warzm "actest" Du nur selbst sprechlich, wenn Du nicht an die Wirkmaechtigkeit von Sprechn glaubst? Die Warenfoermigkeit wie oft hat man das gelesen, aber gilt sie nicht fuer ACTA als Ausgangspunkt? Online-Appell 11. Feb 2012 um 20:11 Ich glaube, da werden an noch ganz anderen Schrauben gedreht. Ginge es nur ums Reden oder das bisschen Ware, waer die -- junge -- Empoerung nicht so massiv. Matze Schmidt 11. Feb 2012 um 20:28 @Online-Appell: Ware is ja schon die Ueberwachung, wenn Du darauf anspielst? Online-Appell 11. Feb 2012 um 20:38 Ich glaube, da werden an noch ganz anderen Schrauben gedreht. Ali Emas 11. Feb 2012 um 21:07 "die Perlokution, die zur Handlung ueberzeugte Taetigkeit, bei der das Ergebnis einer Sprachhandlung zeitlich mit deren Vollzug zusammenfaellt." Selbst wenn die Sprechakttheorei das anders fasst, hier hilft die Unterscheidung, dass etwas zusammenkommt, koinzidiert, aber auch zusammenfaellt / zusammenbricht. Matze Schmidt 12. Feb 2012 um 16:30 Du wirfst den Protestlern also Protestantismus vor? Yelena Simc 12. Feb 2012 um 17:39 @ Matze: Wenn Du nicht bei er Geschlossenheit der Oeffnung in alle Richtungen eines Poststrukturalismus landen willst, musst Du schon noch Ware und den Apparat, der die Ueberwachung durchsetzt, unterscheiden. Aber wenn die Ware sich erstmal selbst ueberwacht, dann ist das ja technisch geloest. Ali Emas 12. Feb 2012 um 18:02 Ich glaube nicht, dass es darum geht. Ware, die ihre Ueberwachung mit einschliesst ist nicht nur technisch, weil d ie Ware vor unerlaubtem Zugriff geschuetzt werden muss. Die Ware ist Ware, weil sie nicht jeder fuer nichts bekommen kann. Sie spielt offenherzig und bietet sich an, ist aber nur lebendig, wenn sie gekauft werden kann. Davor ist das Schloss, die Videoueberwachung, die Lohnarbeit. Ohne Kaeufer-Moral kein Kaufrausch. Also die Frage war: Welche Richtung geben die ACTA-Protestierenden an. Wenn sie die Ware zurueckwollen, fuer die sie nichts zahlen muessen, weaere das fatal. Denn diese Ware, die wie frei aberufbar aussieht ist ja bereits von ihnen gezahlt worden. Die Zeitfonds und Lohnfonds, wer fuellt sie fuer diese Inhaltindustrie der Schenkung, der sogenannten Geschenkoekonomie? Matze Schmidt 12. Feb 2012 um 18:28 Insofern wirfst du Ihnen nicht Protest vor, aber ihre gemeinsame (schwarmige?) Haltung, im Sektor "immaterielle Ware" nur die Distribution aber nicht die Herstellung zu sehen? Xaver 13. Feb 2012 um 12:06 Sie protestieren nicht gegen die ueberwachte materielle Ware und sind aber auch historisch an Lern-Punkten angelangt, massen haft. Matze Schmidt 13. Feb 2012 um 18:45 Massenhaft. Ali Emas 14. Feb 2012 um 20:44 Nahctrag zur Perlokution: Die Theorie sagt, sie ist resultativ. Das bedeutet, Perlokution ist ergebnisoffen, offen fuer Interpretation, denn ihre Handlung zeigt noch nichts vom moeglichen Ergebnis. Sprecher/Schreiber und Hoerer/Leser sind in diesem Konzept klar getrennt. Der Sprecher kann die Interpretation des Hoerers zurueckweisen. Hier wird also etwas aufgeschoben. Das waere folglich korrigierend in das Modell des _Zusammefallens von Sprechen und Handeln in eins_ einzufuegen. Damit aendert sich auch die Evidenz , dieses Modells vielleicht. Jedenfalls, wo Lokution, Illokution und Perlokution zusammenfielen oder zusammenfallen wie ich behauptet habe, wuerde Diskussion unmoeglich, weil ja alles gesagt und zugleich getan waere. Aber das ist falsch, denn Perlokution ist auf den Sprachakt beschraenkt und besagt nicht, so wie ich es in diese Richtung gezogen habe, dass dieser sprachliche Akt die Handlung ist. Illokution sagt etwas ueber eine Handlung aus, ist selbst eine Handlung, aber ist nicht mit der Handlung die sie beschreibt identisch. Ebenso die Perlokution, die aber i. Ggs. zur Illo weniger eindeutig ist. Und um jetzt noch mehr zu verwirren, beharre ich auf der Vorstellung, die ACTA- Protestler behaupteten, ihr Akt sei Handlung u. Impact, mit Einfluss auf den Lauf der Dinge, aber -- so sage ich -- dieser Akt ist blosz sprachlich, hat also nur sprachlichen Impact. Das ist mein Skeptizismus und wuerde daher fuer allen Protest gelten. Matze Schmidt 15. Feb 2012 um 09:31 Einigermaszen wichtig, wenn auch systematisch so nicht ganz streng. Aber die Protestforschung, die jetzt durch die Umwaelzungen in den Nordafrikanischen Staaten Auftrieb bekommen hat, muss ja auch die Grenzen des "kommenden Aufstands" in den Europaeischen Staaten beachten. Erinnert man Rumaenien 1989, dann war es die Securitate, die die Massen wortwoertlich draengte und nicht die grosse Revolution, die im Fernsehen stattfand, welche der erste Ausloeser war. Was damals, direkt im Anschluss, von manchen als Gegenthese zu "The Revolution will not be televised" aufgestellt wurde und die Europaeische Medientheorie aus dem Video/TV her mit begruendet hate und auch sehr revoltisch macht. Ganz Kerneuropaeisch und kultiviert-antiamerikanisch, also gegen die dort herrschenden Verhaeltnisse der falschen TV-Demokratie. Harun Farocki zeigt da mit seiner Studie ueber Talkshows etwa zehn Jahre spaeter ein anderes Bild der, bei ihm deutschen, Fernsehverhaeltnisse. ------------------------------------------------------------------------ 6. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 49 "Damit Arbeitskraft als Ware gekauft werden kann, muss der Arbeiter doppelt frei sein: Frei von Produktionsmitteln, die ihm seine Subsistenz erlauben würden, und außerdem formal frei, seine Arbeitskraft zu verkaufen." War gleichermaszen die Maszgabe fuer die "L'Origine du monde", den Ursprung der nun aber sozial verstandenen Welt und nicht, dass sie blosz verschlossen bleibt oder nur Fetisch, sondern Notdurft. "Die Güter müssen knapp gehalten werden, unabhängig davon, ob sie dies tat-sächlich sind (gemessen an den vorhandenen Bedürfnissen). Privateigentum be-" Sabine Nuss haelt weiter am Ausschlussbegriff fest, denn er bestimme nicht nur Konsum sondern auch Produktion: inhaltet demnach ein doppeltes Ausschluss-System, einerseits Ausschluss von den Produktionsmitteln und Ausschluss von den Ergebnissen der Produktion, welche erst im Tausch gegen Geld wieder angeeignet werden können.8 Der doppelt freie Arbeiter als Voraussetzung der kapitalistischen Produktion ist aber nicht einfach vom Himmel gefallen, sondern musste historisch erst geschaffen werden. Der Prozess, der ihn hervorbrachte, war allerdings keineswegs ein idyllischer: „In der wirklichen Geschichte spielen bekanntlich Eroberung, Unterjochung, Raubmord, kurz Gewalt die große Rolle" (Marx 1893, 1984: 742). Er verwandelte einerseits die gesellschaftlichen Lebens- und Produktionsmittel in Kapital, andrerseits die unmittelbaren Produzenten in Lohnarbeiter: „So (...) schuf der große Feudalherr ein ungleich größeres Proletariat durch gewaltsame Verjagung der Bauernschaft von dem Grund und Boden, worauf sie denselben feudalen Rechtstitel besaß wie er selbst, und durch Usurpation ihres Gemeindelandes (...)" (Marx 1893, 1984: 746)." Vergleiche die sogenannten Entmietungen in den Grossstaedten des fruehen 21. Jahrhunderts. "Die qua Gewalt angeeigneten Besitztümer wurden mittels des bürgerlichen Rechts als Privateigentum legalisiert und das damit etablierte und manifestierte Klassenverhältnis wird darauf aufbauend seither stets reproduziert „to protect certain current interests and in doing so codify their protection as 'property"` (May 2000: 16). Die Trennung von Produzent und Produktionsmittel ist aber nicht nur historische Voraussetzung, sie wird auch innerhalb des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst beständig reproduziert. Die kapitalistische Reproduktion des Klassenverhältnisses ist allerdings nicht mehr auf die außerökonomischen Zwangsmittel alleine angewiesen, die es während der sogenannten ursprünglichen Akkumulation benötigt hatte. Jetzt wirkt der „stumme Zwang" der ökonomischen Verhältnisse und das staatliche Gewaltmonopol „schützt" kraft seiner Gesetzge- ________________________________________________________________________ Zu den anderen: Man soll's nicht glauben. Langes Lächeln aller. MAULER Sie mögen niedrig scheinen, überflüssig Ja, lästig manchmal, doch dem tiefern Blick Kann nicht entgehen, daß sie die Käufer sind! 8 „Unter den rechtsförmlichen Beziehungen der Rechtssubjekte untereinander ist ein besonderes Recht hervorzuheben, nämlich das Recht auf privates Eigentum. Aus dem Eigentumsrecht werden weitere Freiheitsrechte abgeleitet wie die Vertragsfreiheit, die Gewerbefreiheit usw. Das Recht auf Eigentum ist auch insofern grundlegend, als der Tausch von Waren auf seiten des Verkäufers voraussetzt, daß er der Eigentümer der Ware ist. Tausch ohne privates Eigentum ist nicht vorstellbar. Eigentumsrecht impliziert auch das Recht auf `Ãœbereignung und Aneignung von Sachen'. Darin ist auch die Aneignung von Mehrarbeit eingeschlossen" (Altvater 1977: 88 f.)." Oder: "Kauf bricht doch die Miete", entgegen allen verbrieften Rechten der Mieter. Es existieren eben Mieter verschiedener Klassen oder genauer Schichten innerhalb einer Klasse, die sich in Besitzer und Eigentuemer von z.B. Wohnraum aufspaltet. Jede Regulation kommt immer zu spaet, jeder Schutz des Milieus ist Magamenent des Quartiers. "161 bung dieses Gewaltverhältnis. Im Hintergrund lauert allerdings immer noch das außerökonomische Zwangsverhältnis: Verstöße gegen die Gesetze werden mit der Staatsgewalt verfolgt. Die historische Schaffung des doppelt freien Arbeiters beschreibt Marx mit der Wendung „die sogenannte ursprüngliche Akkumulation" im 24. Kapitel des „Kapital" (Marx 1867, 1989: 741 ff.). Mit der ursprünglichen Akkumulation ist jener Prozess gemeint, der die Vorgeschichte des Kapitals beschreibt, das heißt die Antwort auf die Frage, wie die Reichtümer überhaupt akkumuliert wurden, die dann als Kapital für die kapitalistische Produktion vorgeschossen werden konnten. Das Wort „sogenannte" ist dabei eine ironische Anspielung auf die bereits erwähnte Arbeitstheorie des Eigentums. Demnach stößt diese zwar auch in der bürgerlichen ökonomischen Theorie auf Widersprüche, gilt ihr aber dennoch als allgemeines Gesetz und hat ihr zufolge in Reinform durchaus stattgefunden, und zwar in den Anfängen der bürgerlichen Gesellschaft. Nicht durch Raub, Mord und Gewalt und die Trennung der Produzenten von ihren Produktionsmitteln wurde in dieser Lesart Reichtum akkumuliert. In der Vorstellung der bürgerlichen Ökonomen ist die ursprüngliche Akkumulation zurückzuführen auf den Fleiß, die Sparsamkeit und die Intelligenz einer bestimmten Elite, der gegenüber eine Masse faulenzender „Lumpen" stand (vgl. Marx 1867, 1989: 741). Abgesehen davon, dass hier in der Retrospektive ein Idyll gezeichnet wird, wo Gewalt vorherrschend war, kritisiert Marx diese Version der ursprünglichen Akkumulation als ahistorisch, denn das allgemeine Gesetz der Identität von Arbeit und Eigentum ist als Schein, der sich der Perspektive der einfachen Zirkulation verdankt, erst Resultat des entwickelten Kapitalismus und nicht Bestandteil einer noch nicht kapitalistischen Gesellschaft. Damit ist die Identität von Arbeit und Eigentum „in die goldnen Zeiten wo noch kein Eigenthum existirte" verbannt (Marx 1858, 1980). Es handelt sich bei der einfachen Zirkulation nicht um eine vorkapitalistische Warenproduktion, die irgendwann einmal existiert hat, sondern um die abstrakte Oberfläche kapitalistischer Produktion: erst wenn die gesellschaftliche Produktion kapitalistisch organisiert ist, wird der Tausch von Ware und Geld zur dominanten Form der Vermittlung der gesellschaftlichen Reproduktion. Und erst jetzt kann sie, eben weil sie überall auftritt, als etwas Ursprüngliches, den Kapitalismus Ãœbergreifendes, erscheinen. Den überhistorischen Konstruktionen von Eigentum hält Marx entgegen, dass die „sogenannten allgemeinen Bedingungen aller Produktion" nichts anderes sind, als „diese abstrakten Momente, mit denen keine wirkliche geschichtliche Produktionsstufe begriffen ist" (Marx 1857/58, 1953: 10). Der Sklave, der Leibeigene, der Lohnarbeiter, sie alle erhalten ein Quantum Nahrung, das es ihnen möglich macht als Sklave, als Leibeigner oder als Lohnarbeiter zu existieren. Der Eroberer aber, 162" ... lebt vom Produzieren des Eroberten. Aber der ist ja heute nicht Sklave und Wegwerfhumankapital, er ist im entwickelten Kapitalismus frei nicht Eigentum des Bosses zu sein, und er ist frei, Anbieter seiner Arbeit zum Preis zu sein -- Lohnsklave ohne jede Verpflichtung seitens des Eroberers/Bosses/Chefs. Ali Emas/Matze Schmidt Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot: Aneignungskonflikte um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus_. Muenster: Westfaelisches Dampfboot, 2006. 269 S. - EURO 19,90. Erschienen: Oktober 2006 ------------------------------------------------------------------------ Hier nochmal der n0name Spendenlink: https://www.paypal.com/cgi-bin/webscr?cmd=_s-xclick&hosted_button_id=ZXRK6GBHERQZL .TMd.!.!17Y^=jv+`.:.....`?J.+`+`l`.`..`...:..JNWNMAMM JKU.+`!``....+:.!.!..`..```.``.`..``..`.`+`..$WdMMd` J M +``..``.``.?!..``..`..``.``.`!.````?+z?,J N=#1M ` , b\?....`````.?.......`+.`.`.`..`.``.!..+!.J.Y,J|b .'.?J.?+!````..`?.` `....!.J!..```..```.+?++`Zjr.YJ` . `.?.?+.+.`...;..,`..iJ,..vl..`` ..`..,!;?+ @J.7 =J : .`J3+?+++.````..+.?:1,``. `...`.`,`.!?J.++.! h...J, , J'J`+!+?`.``.`.``.!`.```..?+.`.+`i,+!:++? ..`` % ` `?.++!..!..`````````. .`+.`?..:`+.++?.!, `.. 2 . .c++`?!`JDdU0OZa6wICVkY.`.``.!?`+.!+.!F .```| .;``+.!!`,Tk`:v?J;!J.?...!..+!.!..?;.$ `, .^ . .+`+``+.`+1?IOv+++!..``` `.`..?`.J`P `. .. ` .o.+````....!``````.... ...++J^.`JMN2 ` ` 7J``..`.`.`` ..``.`...?+Jv3.. JdMNF . . .=,+`..` ..`. `.`..?+Jv1?+`..MMMMM. .` ` .$J++...`....!?+JzC+v`:`.JMMMMMNN.` ` .d.+`777zOz?77T1+++!i?`.dMMMMMMMMNN. .dMNMF.+.J`J+```++!+?`.?.MMMMMMMMMNNMMM. .kMMMMMN@.`:++!`!!``..+``.MMMMMMMMMMMNMMMMb .JMMMMMM@MMM,;`...``,.!jj!.MMMNMMMMMMMMMMMMMMMb ..MMMMMMMMMMMMMF ,.!`....`!.MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMN. .JMMMMMMMMMMMM@MMN.,+++!.?`.MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMNMMMa. X -- Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de ------------------------------------   Die bekommen auch eine 6 und einen eintrag im klassenbuch! --- Stefan Beck < stefan [at] thing-frankfurt [dot] de > schrieb: --------------------------------- Ei ei, es geht nicht ohne beschimpfung ab: > Wir haben keine Zeit mehr für diese Kleinkunstveranstaltung hier. Sehr bedauerlich. -- The Thing Frankfurt http://www.thing-frankfurt.de Thing Mailinglist: mailto: thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] com ___________________________________________________________________ Stefan Beck | Hohenstaufenstr. 8 | 60327 Frankfurt | +49-69-7410210 ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Multi.trudi artspace and mediabase works @ http://www.multitrudi.de  

(Der kleine Netztext)(28.03. 2025 - 03:59:57)

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Thing Sources

  1. Inter.zin Artmagazin
    Texts and critiques from the beginning of The Thing Frankfurt 1996 - 2001
  2. das seminar
    Discussion and exchange around the coffee table 1996 - 2000
    live on RadioX since 1999
  3. Books
    Thing basic library

 

Text Collections & Magazines

  1. ask23
    Archivsystem für kunstwissenschaftliche Texte. Im Rahmen der Arbeit von Michael Lingner, Hamburg.
  2. Netzliteratur
    German site giving a good overview about writing in the net.
  3. Textz.com
    2 months 0 weeks 5 days 14 hours 23 minutes 25 seconds of plain ascii available in 570 files!
  4. xcult.org
    Fat server from Switzerland
  5. Ctheory
    Advanced theory, edited by Arthur & Marilouise Kroker
  6. Netzkunstwörterbuch
    Gemeinsames Erstellen eines Lexikons mittels Wiki, von Kurd Alsleben und Antje Eske, Hamburg.
  7. Oturn
    Essays and considerations on conceptual media practice
  8. Scrollheim
    Notizen und Aservate zur Medienkunst
  9. Medien/Theorie/Geschichte
    German magazine for cultural studies, discontinued. (published in old times by University of Kassel)
  10. hartmoderne
    A symposium on new literature and net poetry by The Thing Berlin editor Ulf Schleth.

 

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  1. Networking in Vienna: EOP
  2. A steady ground in New York: Rhizome
  3. Free sharing, New York: Sal Randolph

 

Mechanisms

  1. Stefan Beck: The Infinite Art Process
  2. Stefan Beck: Der unendliche Kunstproze§
  3. Stefan Beck: A Policy of Names
Text mechanismen, mechanische texterzeugung

 

Art

  1. Rainer Ganahl: Traveling Linguistics
  2. Phyllis Kiehl: Schummer kommt
  3. Stefan Beck: Wegen Adorno
  4. Stefan Beck: weitere Texte

 

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  1. Hakim Bey: T.A .Z., The Temporary Autonmous Zone
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