Liebe Freunde,
ich muss Euch leider die traurige Mitteilung machen, dass dies vorerst das letzte woechentliche Info von The Thing Frankfurt ist.
Ab 1.4. werde ich einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule in Leipzig wahrnehmen, der es mir nicht mehr erlauben wird, die kleinen bits'n bytes des Frankfurter Partylebens zusammen zu suchen.
Wer weiterhin an meinen Kommentaren zum Kultur-Betrieb interessiert ist, wird auch in Zukunft bedient werden, aus einem anderen lokalen Blickwinkel, freilich. Ex oriente lux!
Als kleines Abschiedsschmankerl moechte ich Euch ein Maerchen des digitalen Zeitalters erzaehlen. Wie bei allen Maerchen kommt es weniger darauf an, wer es erzaehlt (in diesem Fall stammt es von Malcom McLaren), als dass erzaehlt wird.
Die Handlung der folgenden Geschichte spielt, wie nicht anders zu erwarten, - in Offenbach. Irgendwo zwischen in diesem Viertel zwischen Marktplatz und Bahnhof, wo die Gruenderzeithaeuser so langsam ihren Putz verlieren, der Farbe entbehren, triste Hinterhoefe offenbaren und in unwirkliches Grau uebergehen, gibt es ein Internet-Café. Ein Ladenlokal, das schonmal bessere Zeiten gesehen hatte, und jetzt nebst fahlen Gruenpflanzen und einer Espressobar vor allem Tischen mit Computern Raum bietet, die still und langsam vor sich hin glimmen, bevor ein paar Kunden von hier aus in virtuelle Netzwelten vordringen.
Es war an einem grauen Sonntag Nachmittag, als sich ein Besucher an diesen Ort verirrte. Ein Mann, nicht allzu gross, roetliche Haare mit Sommersprossen im Gesicht und einer etwas zu grossen Pilotenbrille auf der Nase, nicht mehr ganz jung, aber irgendwie ein grosser Junge geblieben, der mal Carrerabahn spielen will. Nicht aus Offenbach, vielleicht sogar Auslaender. Die Espressomaschine summt und schaeumt, und die Bedienung hinter dem Tresen nickt dem Besucher gelangweilt zu, auf einen der freien Computerplaetze verweisend. Aber er mag sich nicht setzen, geht einmal im ganzen Raum umher, schaut neugierig in jede Ecke und hinter die Gruenpflanzen, die die Kabel verstecken und baut sich wieder vor der Bar auf. Was ist das hier?, fragt er den Jungen in einem amerikanisch eigefaerbten Akzent. Es sagt ihm nichts, also verlaesst der Junge mit einem traegen Schwung den Platz hinter der Bar, zieht den Fremden an einen der Computer und beginnt ungeduldig mit der Maus ueber den Bildschirm zu fahren: Internet, World Wide Web, Browser, Hypertext, Homepage, Email, FTP, HTML, WWW, VRML, Java, Netscape, Newsgroups, Surfing, Chatting, Server.etc etc....... Die Augen des Besuchers werden im groesser, Staunen steht ihm im Gesicht geschrieben. Schliesslich fasst er sich, rueckt ein wenig naeher an den Jungen heran und meint: Das ist ganz grossartig; das koenntest du alles fuer mich machen. Weisst du, ich hab da so eine Firma in USA, die heisst Microsoft. Und meine Name ist Bill, Bill Gates........
Und was Bill auch noch nicht weiss:
1) Multi.trudi
2) Clubs & Parties
3) Galerien
4) sonstiges
===========
multi.trudi
===========
Franziusstr. 20 - http://www.thing.de/multitrudi
Sa., 28.3.98, 18:00
>Pray Pay< (Take the R out of pRay.)
+ Udon Nudel-Suppe
Der letzte Abend bei multi.trudi vor der Fruehjahrspause.
Keine Angst. multi.trudi bleibt bestehn, nur wird es keine regelmaessigen Samstag geben. Nachdem ich es den ganzen Winter betrieben hatte, bin ich froh ein wenig Pause zu machen und auf gezieltere Events hinzuarbeiten. Im Falle meiner Abwesenheit haben sich aber schon Aktionaere bereit erklaert, multi.trudi weiter zu betreiben.
Aktienemission!
Zwecks Beteiligung am Geschaeftserfolg von multi.trudi werden zur Zeit 100 Aktien zum Werte von DM 50 ausgegeben, die u.a. der Erweiterung der Geschaeftstaetigkeit von multi.trudi als allgemeines Veranstaltungsunternehmen dienen sollen.
Die Aktie wurde von der Frankfurter Kuenstlerin Sabine Zimmermann entworfen.
Nun werde ich auch immer wieder gefragt, wie die multi.trudi AG denn Gewinne machen koenne? Indem sie Stipendien und staatliche Foerderungen zum Gegenstand der Spekulation macht.
Wenn ich zum Beispiel mich mit multi.trudi um ein Hessenstipendium bewuerbe und dafuer DM 40.000 bekaeme, so wuerden pro Aktie DM 200 ausgeschuettet. Das ist das Vierfache des momentanen Aktienpreises!
Mit diesem Vorgehen wird Spekulation im Kunstberieb erstmals real, und nicht mehr psychologisch in Form von Wuenschen, Hoffnungen, Bestrebungen. Wer glaubt, dass ich das Hessenstipendium bekommen werde, kann in die Aktie investieren, und wenn alle ausverkauft sind, an der blossen Kursteigerung profitieren. Umgekehrt kann man natuerlich auch gegen mich spekulieren und versuchen vom Kursverfall der Aktie zu profitieren, falls ich das Hessenstipendium nicht bekommen sollte.
multi.trudi muss gar nicht an die "echte" Boerse gehen, weil sie ja schon in Form von Stiftungen, Museen, Kunstvereinen und Galerien existiert. Das Aktiengschaeft von multi.trudi macht es nur explizit.
--
Augst & Beck "Sprech-Einsatz" (12" Vinyl),
der akustische Kommentar zur Nachttanzdemo vom 6. Juni 1997;
bei folgenden Laeden in Frankfurt erhaeltlich:
# Pro Vinyl
# Deliruim
# Freebase
Ca. 15 DM
ich muss Euch leider die traurige Mitteilung machen, dass dies vorerst das letzte woechentliche Info von The Thing Frankfurt ist.
Ab 1.4. werde ich einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule in Leipzig wahrnehmen, der es mir nicht mehr erlauben wird, die kleinen bits'n bytes des Frankfurter Partylebens zusammen zu suchen.
Wer weiterhin an meinen Kommentaren zum Kultur-Betrieb interessiert ist, wird auch in Zukunft bedient werden, aus einem anderen lokalen Blickwinkel, freilich. Ex oriente lux!
Als kleines Abschiedsschmankerl moechte ich Euch ein Maerchen des digitalen Zeitalters erzaehlen. Wie bei allen Maerchen kommt es weniger darauf an, wer es erzaehlt (in diesem Fall stammt es von Malcom McLaren), als dass erzaehlt wird.
Die Handlung der folgenden Geschichte spielt, wie nicht anders zu erwarten, - in Offenbach. Irgendwo zwischen in diesem Viertel zwischen Marktplatz und Bahnhof, wo die Gruenderzeithaeuser so langsam ihren Putz verlieren, der Farbe entbehren, triste Hinterhoefe offenbaren und in unwirkliches Grau uebergehen, gibt es ein Internet-Café. Ein Ladenlokal, das schonmal bessere Zeiten gesehen hatte, und jetzt nebst fahlen Gruenpflanzen und einer Espressobar vor allem Tischen mit Computern Raum bietet, die still und langsam vor sich hin glimmen, bevor ein paar Kunden von hier aus in virtuelle Netzwelten vordringen.
Es war an einem grauen Sonntag Nachmittag, als sich ein Besucher an diesen Ort verirrte. Ein Mann, nicht allzu gross, roetliche Haare mit Sommersprossen im Gesicht und einer etwas zu grossen Pilotenbrille auf der Nase, nicht mehr ganz jung, aber irgendwie ein grosser Junge geblieben, der mal Carrerabahn spielen will. Nicht aus Offenbach, vielleicht sogar Auslaender. Die Espressomaschine summt und schaeumt, und die Bedienung hinter dem Tresen nickt dem Besucher gelangweilt zu, auf einen der freien Computerplaetze verweisend. Aber er mag sich nicht setzen, geht einmal im ganzen Raum umher, schaut neugierig in jede Ecke und hinter die Gruenpflanzen, die die Kabel verstecken und baut sich wieder vor der Bar auf. Was ist das hier?, fragt er den Jungen in einem amerikanisch eigefaerbten Akzent. Es sagt ihm nichts, also verlaesst der Junge mit einem traegen Schwung den Platz hinter der Bar, zieht den Fremden an einen der Computer und beginnt ungeduldig mit der Maus ueber den Bildschirm zu fahren: Internet, World Wide Web, Browser, Hypertext, Homepage, Email, FTP, HTML, WWW, VRML, Java, Netscape, Newsgroups, Surfing, Chatting, Server.etc etc....... Die Augen des Besuchers werden im groesser, Staunen steht ihm im Gesicht geschrieben. Schliesslich fasst er sich, rueckt ein wenig naeher an den Jungen heran und meint: Das ist ganz grossartig; das koenntest du alles fuer mich machen. Weisst du, ich hab da so eine Firma in USA, die heisst Microsoft. Und meine Name ist Bill, Bill Gates........
Und was Bill auch noch nicht weiss:
1) Multi.trudi
2) Clubs & Parties
3) Galerien
4) sonstiges
===========
multi.trudi
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Franziusstr. 20 - http://www.thing.de/multitrudi
Sa., 28.3.98, 18:00
>Pray Pay< (Take the R out of pRay.)
+ Udon Nudel-Suppe
Der letzte Abend bei multi.trudi vor der Fruehjahrspause.
Keine Angst. multi.trudi bleibt bestehn, nur wird es keine regelmaessigen Samstag geben. Nachdem ich es den ganzen Winter betrieben hatte, bin ich froh ein wenig Pause zu machen und auf gezieltere Events hinzuarbeiten. Im Falle meiner Abwesenheit haben sich aber schon Aktionaere bereit erklaert, multi.trudi weiter zu betreiben.
Aktienemission!
Zwecks Beteiligung am Geschaeftserfolg von multi.trudi werden zur Zeit 100 Aktien zum Werte von DM 50 ausgegeben, die u.a. der Erweiterung der Geschaeftstaetigkeit von multi.trudi als allgemeines Veranstaltungsunternehmen dienen sollen.
Die Aktie wurde von der Frankfurter Kuenstlerin Sabine Zimmermann entworfen.
Nun werde ich auch immer wieder gefragt, wie die multi.trudi AG denn Gewinne machen koenne? Indem sie Stipendien und staatliche Foerderungen zum Gegenstand der Spekulation macht.
Wenn ich zum Beispiel mich mit multi.trudi um ein Hessenstipendium bewuerbe und dafuer DM 40.000 bekaeme, so wuerden pro Aktie DM 200 ausgeschuettet. Das ist das Vierfache des momentanen Aktienpreises!
Mit diesem Vorgehen wird Spekulation im Kunstberieb erstmals real, und nicht mehr psychologisch in Form von Wuenschen, Hoffnungen, Bestrebungen. Wer glaubt, dass ich das Hessenstipendium bekommen werde, kann in die Aktie investieren, und wenn alle ausverkauft sind, an der blossen Kursteigerung profitieren. Umgekehrt kann man natuerlich auch gegen mich spekulieren und versuchen vom Kursverfall der Aktie zu profitieren, falls ich das Hessenstipendium nicht bekommen sollte.
multi.trudi muss gar nicht an die "echte" Boerse gehen, weil sie ja schon in Form von Stiftungen, Museen, Kunstvereinen und Galerien existiert. Das Aktiengschaeft von multi.trudi macht es nur explizit.
--
Augst & Beck "Sprech-Einsatz" (12" Vinyl),
der akustische Kommentar zur Nachttanzdemo vom 6. Juni 1997;
bei folgenden Laeden in Frankfurt erhaeltlich:
# Pro Vinyl
# Deliruim
# Freebase
Ca. 15 DM
==============
Clubs & Parties
===============
Mi., 25.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 20:00
oeder abend mit sergej und christoph
- G7, Am Hauptgueterbahnhof 7, 22:00
Dextro, ffwd
Do., 26.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
open stage conference: annette
motto: sunny (bobby bebb)
- G-Werk Ost, Schielestr. 26 HH, 22:00
>Wild Child< jungle talk
kool fm, london/millenium rec.
dmc quincy
stephan enders
frankie machine, scoop real, jo-less
Fr., 27.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
black groove attack mit dj knud
- spaceplace, Gutleutstr. 294, 22:00
>walking through mindfields II<
Neon (live & plattenspieler)
Dust in Bass (live & plattenspieler)
Stefan Beck >noize concept< (live)
- Labor, Rossdorfer Str. 39, FFM-Bornheim
Sa., 28.3.98
- multi.trudi, Franziusstr. 20, 21:00
>Pray Pay< (Take the R out of pRay.)
+ Udon Nudel-Suppe
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
mad angelique
So., 29.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
Difools garage (house mit clemens)
Di., 31.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
ffwd (der neue medienstar)
- G7, Am Hauptgueterbahnhof 7, 22:00
.........
Clubs & Parties
===============
Mi., 25.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 20:00
oeder abend mit sergej und christoph
- G7, Am Hauptgueterbahnhof 7, 22:00
Dextro, ffwd
Do., 26.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
open stage conference: annette
motto: sunny (bobby bebb)
- G-Werk Ost, Schielestr. 26 HH, 22:00
>Wild Child< jungle talk
kool fm, london/millenium rec.
dmc quincy
stephan enders
frankie machine, scoop real, jo-less
Fr., 27.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
black groove attack mit dj knud
- spaceplace, Gutleutstr. 294, 22:00
>walking through mindfields II<
Neon (live & plattenspieler)
Dust in Bass (live & plattenspieler)
Stefan Beck >noize concept< (live)
- Labor, Rossdorfer Str. 39, FFM-Bornheim
Sa., 28.3.98
- multi.trudi, Franziusstr. 20, 21:00
>Pray Pay< (Take the R out of pRay.)
+ Udon Nudel-Suppe
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
mad angelique
So., 29.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
Difools garage (house mit clemens)
Di., 31.3.98
- Ostklub, Hanauer Landstr.99, 21:00
ffwd (der neue medienstar)
- G7, Am Hauptgueterbahnhof 7, 22:00
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Galerien
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.....alles erschoepft nach der Kunstmesse?
Die Galerie Fruchtig hat nach langer Winterpause wieder geoeffnet und laedt zur Besichtigung der Installation >Bungalow< ein. Schickes Wohnen im Osthafen. Mi., & Fri wie gewohnt.
Galerien
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.....alles erschoepft nach der Kunstmesse?
Die Galerie Fruchtig hat nach langer Winterpause wieder geoeffnet und laedt zur Besichtigung der Installation >Bungalow< ein. Schickes Wohnen im Osthafen. Mi., & Fri wie gewohnt.
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Sonstiges
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+ Freitag, 27.3.98, Café Wacker, Oeder Weg, 16:30
>das seminar<
+ TAT; Bockenheimer Depot
Gob Squad >Calling Laika<
26, 27, 28, 29.3., 20:00
In diesem Sinne
Euer
Stefan
Sonstiges
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+ Freitag, 27.3.98, Café Wacker, Oeder Weg, 16:30
>das seminar<
+ TAT; Bockenheimer Depot
Gob Squad >Calling Laika<
26, 27, 28, 29.3., 20:00
In diesem Sinne
Euer
Stefan
