Best of 2007

Das Jahr war reich und vielfältig. Neben Naxos und Freitagsküche waren auch die Offspaces aktiv vertreten. Das Flugblatt Fön sorgte für neue Öffentlichkeit. Im September gab es auch einen kleinen Rundgang.

Weiterhin bemerkten wir:

 

Lola Montez

In der Elbestr. 29 fing es an. Nach ein paar belanglosen Parties wurde im April ein neuer Kunstraum freigelegt, das LM1. Zwischen Riz Bar und Pik Dame gelegen blieb er wahrlich ein Zwischenraum. Denn schon im September wurde auf dem alten Gelände des Städelshofes der Kunstverein Familie Montez eröffnet.

Teile einer alten Geschäftswohnung samt einer großen Halle bilden ein Ensemble, das vorwiegend der Präsentation von Kunst dienen soll. Die Öffnungszeiten wurden in den frühen Abend vorverlegt.

Die Party hat dennoch nicht ausgedient, ihr Raum wurde nur drastisch verkleinert. Warten wir ab, wie lange sie das durchhalten.

Breite Gasse 24, 60313 Frankfurt. myspace.com/familiemontez

 

e57

War schon 2006 aktiv. Erst in diesem Jahr kam dieser Raum in der Elkenbachstr. 57 richtig zur Geltung. Hier ist der Titel Off-Space wirklich angebracht. Keine Ausstellungen, sondern seltsame Interaktionen mit dem Publikum. Lutz Wille erprobt neue Konzepte wie Transshopping oder Reverse Casting und fordert die Besucher auf über die Diktatur "H+M" nachzudenken.

Von dieser Art Projekte sollte es mehr in Frankfurt geben.

Elkenbachstr. 57, 60316 Frankfurt. e57.org

 

Berliner Klub

Hans Romanov meldete sich zurück. Seinem bewährten Club im Club-Konzept diente das Mood in der Berliner Strasse als Basis. Mehr Bezug zu Berlin war allerdings nicht zu erkennen. Wer nicht verzogen war, war dort zu sehn. Drei Abende fanden im Februar, März und April statt. Im Juli noch einer am Schwedlersee. Männer zum Ansehen wurden schmerzlich vermisst. Ich habe einer hilflosen Dame zum Ausgleich die Füße gewärmt.

Mood, Berliner Str. 72, 60311 Frankfurt

 

10 Jahre RadioX

Seit 1997 eine unverzichtbare Größe im kulturellen Mix. Keine Einrichtung hat seitdem besser die vielfältigen Strömungen in der Stadt besser hörbar gemacht. Außer Deutschlandfunk braucht es kein anderes Radio.

Frohen Mutes gehts ins nächste Jahrzehnt.

Frankfurt 91.8 MHz radiox.de

 

Frankfurter Kulturpolitik

Macht einfach Spass. Kulturdezernent Semmelroth hört sich gerne reden, ist auch fürs Internet zuständig. Lässt aber die BürgerInnen ungern zu Wort kommen. Hier eine kleine Übersicht meiner Erfahrungen:

• Beim Kulturausschuss
• Wer ist bei der Stadt Frankfurt für Internet verantwortlich?
• Wenn die Frage zur Frage wird

Wer tiefer einsteigen will, der kann selbst Kulturamt spielen und den

• Produktbereich 21 online editieren.

Im Vorfeld der Landtagswahl 2008

• Was Künstler von der Politik erwarten können.

 

Abgänge

Der Wegzug nach Berlin hat sich verlangsamt. Vielleicht, weil eh niemand mehr da ist, der noch wegziehen könnte.

Das Roxi in Offenbach, ein winziger Club in einer ehemaligen Toilettenanlage hat seinen Betrieb eingestellt. Die Betreiberinnen werden derweil im Kunstbetrieb gesichtet.

Verlassen wird uns auch Herr Kittelmann. Überraschend kam seine Berufung nach Berlin im Dezember 2007. Es ist nicht schade um ihn. Jetzt sollten Hollein und Birnbaum auch noch gehn.

 

Untergänge

Helberger23. Mit grossem Tamtam wurde dieser Ausstellungsraum in den Etagen des ehemaligen Möbelgeschäfts angekündigt. Sang und klanglos ist er auch wieder verschwunden. Kein Konzept, keine Idee. Kunst als Deko zur anschliessenden Party reicht nicht aus.

 

 

 

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Mehr in 2007 lesen

• Was die Besucher hätten erwarten können: Ach, wir hatten Documenta 12
• Warum wir Künstler und Schwule brauchen: Richard Florida lesen
• Und das war letztes Jahr: Best of 2006