"brentis one" :
Hallo Hr. Beck,
das ist doch mal ein überaus humaner, menschenfreundlicher, nicht Wettbewerbs-verhafteter und beinahe "liebevoller" Ansatz, ...
Ich kenne Leute/Künstler die verbrennen sogar Kommunikatonsmedien (Flyer) anderer Künstler bewusst und wollen diese nicht anschauen, weil sie so verbissen geworden sind in ihrem Einzelkämpfertum, einer Art Rambo-Künstlerhaltung, und darin alle anderen nur noch als "Konkurrenten" wahrnehmen können, ...
Das ist eine Form des Konsumfetischismus, u.a. der dazu geführt hat, das sich manche eher auf ihr gewolltes, künstliches Andersein versteifen, anstatt die gemeinsamen Interessen in Übereinkunft zu vertreten und zu bewahren.
Denken in Formen festgelegter hierarchischer Ordnungstsrukturen tut dazu ein Übriges.
----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Sunday, May 16, 2010 6:44 PM
Subject: [thing-frankfurt] Fernhaltung
G.W. hat sich weitgehend vom kommerziellen Ausstellungsbetrieb
ferngehalten, einerseits aus Zeitgründen, andererseits, um Künstlerinnen
und Künstlern, die von ihrer Kunst leben müssen, keine Konkurrenz zu machen.
(an einer Galerie in Praunheim)
Ich hab ja schon viele Gründe gehört, warum jemand mit dem
"Ausstellungsbetrieb" nichts zu tun haben möchte. Aber das ist einer der
bizarrsten. Ich weiß nicht, ob ich über diese Fernhaltung lachen oder
weinen soll.
--
The Thing Frankfurt
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Stefan Beck
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Ich finde den Vergleich Band und DJ ganz interessant.
Die Band macht nicht nur die Musik, sondern gestaltet auch die
Bühnenpäsentation (sei es durch einen charismatischen Sänger/Sängerin,
oder mittels ausufernden Posing des Gitarristen oder ...)
Der DJ kann zwar die ganze Musik alleine machen, aber er gibt optisch
idR dabei nicht viel her. Und da es heutzutage selten nur um "reine
Musik", sondern um Show geht, kann sich der DJ wiederum mit anderen
Artisten zusammentun, die den visuellen Part übernehmen. Zum Beispiel
mit einem VJ und/oder TänzerInnen.
Damit ist der DJ dann auch wieder Bestandteil einer Gruppe.
Der Unterschied zur Band liegt darin, dass aufgrund der verschiedenen
Disziplinen der Gruppenmitglieder diese modularer arbeiten können,
sprich, einfacher die Besetzungen austauschen können, weniger gemeinsam
proben müssen. (Der Vergleich hinkt etwas, es gibt auch natürlich
Instrumentalmusiker, insbesondere in der Improvisationsszene, die
ähnlich modular arbeiten; ich meine hier die "klassische" Rockband)
Auf die Kunst übertragen wäre interessant das
"Künstler-/Managerpäärchen": Also der Künstler, der das Bild/Werk
handwerklich erschafft, und der Manager, der sich um die
Vermarktung/Vertrieb ... kümmert (was es in der Form Künstler/Galerist
auch schon zur Genüge gibt). Aber mir fällt kein Beispiel ein, wo beide
Beteiligte die als gleichberechtigte Urheber/Konzepteure des Werkes
genannt werden. Künstlergruppen mit geteilten Aufgabenrollen gibts ja
durchaus.
Wolf
Kleine Werbung zum Thema in eigener Sache :-)
Bar Dansant
dj karl de goal (Frankreich) + vj wolf ds
straßenchansongs, banlieus ghetto pop, charme électronique français
Sa. 7. August 2010 ab 23 Uhr
Domizil, Braugasse 6, 35390 Gießen
On 19.07.2010 14:24, Stefan Beck wrote:
> Bepoet und Frank, danke für Euere Beiträge.
>
> Brentis, mit DJ-Orchester meinte ich keine bloße Gruppe, sondern das
> bewußte Zusammenschliessen zum gemeinsamen Musizieren.
>
> Daß so etwas nur ganz selten geschieht, liegt doch wohl daran, daß ein
> DJ tendenziell über alle Klänge dieser Welt verfügt. Warum sollte er
> noch einen anderen DJ brauchen?
>
> Ebenso gebietet der moderne Künstler über alle Bilder dieser Welt. Sich
> darin zu beschränken entspricht nicht mehr der Konzeption moderner
> Kunst, die sich (problematisch genug) nur noch als totale begreifen kann.
>
> Wer wollte noch ernsthaft von sich sagen, er wäre Historien- oder
> Pferdemaler? Selbst Porträtmaler klingt schon nach Hobbytum, oder?
>
>
>> Aber ein Gruppe von Dj's die weiterhin nur latent kommerzielle Ziele
>> verfolgt und sich etwa nur für das "freie" Kifffen, etc. engagieren mag, ist
>> wieder für mich, weder überraschend noch bewußt systemverändernd.
>>
>>
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(Der kleine Netztext)(20.11. 2025 - 19:09:28)